Erfolgreiche Erneuerung des Inselspitals Bern basiert auf Transaktionsdaten von Patienten
Februar 2016 – Masterplaner Andreas Walter, der für die Umstrukturierungs- und Neubau-Massnahmen am Universitätsspital Bern (Inselspital) verantwortlich ist, hat eine innovativen Ansatz zur Spitalplanung entwickelt: Alle Planungsentscheidungen basieren kompromisslos auf einer breit angelegten Analyse von Patienten- und Leistungsdaten. Üblicherweise werden initiale Planungsentscheidungen aufgrund von spital-internen, allgemein wirtschaftlichen oder sonstigen traditionellen Überlegungen getroffen.
Der umfangreiche Datenpool des Spitals wurde analysiert und in ein grafisches Modell umgesetzt, das zeigt, wo wie viele Patienten in der Vergangenheit untersucht oder behandelt wurden und welche Wege sie zu anderen Fachbereichen zurücklegten. In diesem Modell wird jede Bewegung als „Zeitstempel“ in einer netzartigen grafischen Struktur eingetragen, wodurch die am häufigsten zurückgelegten Wege zwischen den Fachbereichen sichtbar werden. Daraus ergibt sich z.B. die Planungsgrundlage, welche Abteilungen räumlich nahe beieinander geplant werden müssen und welche anderweitig untergebracht werden können.
Der von der Spitalleitung eingeschlagene Weg, sich ausschliesslich von diesem patientenbezogenen und räumlich orientierten Grundprinzip leiten zu lassen, fand unter den klinischen Direktoren und leitenden Ärzten breite Zustimmung. Der Konsens war darüber hinaus hilfreich für darauf aufbauende Gespräche und Planungsschritte.
Auf dieser Basis wurden am Inselspital Bern Entscheidungen für mehrere 100 Millionen CHF gefällt. In der inzwischen 4-jährigen Projektphase hat sich bestätigt, dass der Planungsansatz die besten Voraussetzungen geschaffen hat, um einen wirtschaftlich effizienten Spitalbetrieb zu ermöglichen. Darüber hinaus schuf dieses Modell Raum für Flexibilität und Optimierungen, dass mittelfristig Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe erreicht werden können.
Masterplaner Andreas Walter geht davon aus, dass auch andere Spitäler diesem erfolgversprechendem Ansatz folgen werden. Krankenhäuser in Berlin, Göttingen, München und Dubai haben bereits Interesse bekundet.
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