Neuplanung des grössten Schweizer Herz- und Gefässzentrums mit Spezialkliniken (Inselspital Bern)

Inselspital_Archipel_SHGZ_12.2.15

Konzepterstellung für kardiovaskuläres Zentrum mit Ambulatorien
Das Universitätsspital Bern (Inselspital) hat im Rahmen seines langfristigen Masterplans zur Modernisierung aller Klinikbereiche die MMI GmbH beauftragt, das medizinische Konzept für die räumliche und konzeptionelle Neuausrichtung des Herz- und Gefässzentrum zu erstellen.
Zielvorgabe war es, ein modernes interdiszinplinäres Behandlungszentrum für eine schnelle und umfassende Patientenversorgung zu planen.

Das Zentrum, das auf dem Baufeld entsteht,  wird auch verschiedene Spezialkliniken bzw. Ambulatorien (z.B. Rheuma, Allergologie, Pneumologie, Infektiologie, HNO) sowie einen Teil des Neurozentrums beherbergen.

Zentralisierung und Einbindung von Forschung und Lehre
Die im kardiovaskulären Gebäudeteil involvierten Fachbereiche Angiologie, Kardiologie und Herz- & Gefässchirurgie wurden räumlich zusammengeführt und die diagnostische Kapazität gebündelt, so dass alle Eingriffe und Behandlungen möglichst effektiv  und wirtschaftlich ablaufen können.

Zusätzlich hat das Planungs-Team Räumlichkeiten für universitäre Lehre und Forschung mit eingeplant. Somit können Patienten unmittelbar von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Entwicklungen profitieren.

Leistungen von MMI

  • IST-Analyse und Bewertung
  • Gespräche mit der Spitalleitung, klinischen Direktoren und Nutzern
  • Definition der zukünftigen Leistungsentwicklung (z.B. Wachstumsprognose, medizinische Schwerpunkte, Kapazitäten)
  • Berücksichtigung der Wünsche der Spital-Personals
  • Überprüfung der Machbarkeit und Entwicklung von Varianten

Darauf basierend erstellte MMI ein medizinisches Konzept, das als verbindliche Grundlage für alle weiteren Planungen diente. Bei der Konzepterstellung und Kernraum-Planung achtete MMI insbesondere auf kurze Wegstrecken für Personal und Patienten sowie auf die räumliche Trennung des stationären Bereichs von der Tagesklinik.

Datenbasierte Planung für wirtschaftlichen Spitalbetrieb
MMI hat bei der Entwicklung des Konzepts sämtliche verfügbaren spital-internen Basisdaten miteinbezogen, Benchmarks mit anderen Spitälern erstellt und das Wachstumspotenzial so realistisch wie möglich definiert. Ausserdem wurden die Anbindungsmöglichkeiten an Bestandsgebäude geprüft und bewertet.

Bei der Planung stand die Effektivität und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, die vor allem durch die zentrale Nutzung von Kernressourcen und die Schaffung von Vernetzungen erzielt werden konnte.

Besondere Herausforderung des Projekts
Um das neue Gebäude errichten zu können, wird der Poliklinik-Trakt (PKT 2) des Inselspitals abgerissen. Dies bedeutet, dass alle darin befindlichen Fachbereiche während der Bauphase umquartiert werden müssen. Hierfür erstellt das Planungsteam ein sogenanntes „Rochadekonzept“, in dem die räumliche Unterbringung für die Zeit der Baumassnahmen geplant wird. Ziel ist es hierbei, die Belastungen für Patienten und Personal so gering wie möglich zu halten.

Fakten und Kerndaten

  • Fläche: ca. 35.000 qm Nutzfläche
  • Insgesamt 6 OP Säle (Erweiterung bestehender OP Zonen)
  • 8 Herzkatheter, 2 Angiosuites, integrierte Tagesklinik für ambulante OPs
  • Gesamtbudget: ca. 500 Mio CHF
  • Konzepterstellung MMI:  06/2012 bis 12/2012
  • Geplante Fertigstellung: 2022